Urlaub im Zeichen der Maske. Wie es war, im Schatten einer Pandemie zu verreisen.
Station 1: Yeosu
Es war mein zweiter Aufenthalt auf der traumhaften Halbinsel und endlich ergab sich die Gelegenheit die umliegende Inselwelt zu erkunden. Aber langsam …
Hyangiram Tempel (manchmal „Hyang-Il-Am“)
Die Sehenswürdigkeiten der Region Yeosu sind leider sehr verstreut. Vom Stadtzentrum zum kulturellen Highlight Hyangiram braucht man mit dem Linienbus schon mal eine Stunde. Es lohnt sich: Der Tempel liegt direkt an einer Steilküste und bietet deshalb überragende Aussicht. Zudem sind einige Pfade scheinbar in und durch Felsen gehauen, was den rund dreißigminütigen Fußweg interessanter macht.
Inselhopping: Geumodo
Das Informationsdickicht an koreanischen Fährhäfen ist ziemlich einschüchternd, wenn man der Sprache nicht mächtig ist. Und auch, wenn man der Sprache mächtig ist. Dazu kommt, dass es in Yeosu mehrere Abfahrtspunkte gibt: Das Schiff nach Jeju legt beim Expogelände ab, die Fähren auf die Inseln vom Terminal in der Innenstadt, aber auch von anderen kleinen Häfen und Anlegestellen. Auf den Fähren wurde fleißig Maske getragen, aber die meisten Leute waren diesbezüglich eher entspannt.
Unsere Wahl fiel auf die relativ große Insel Geumodo. Dorthin gibt es zwei Fährverbindungen, die noch dazu recht häufig ablegen. An der Südküste gibt es einen langen Wanderweg, der wenig Steigung aufweist, aber auf sehr gerölligem Terrain verläuft.
Für die Gesamtdistanz würde man wohl zwei ganze Tage benötigen, aber schon die fünfeinhalb Kilometer von der Anlegestelle zum ersten Fischerdorf boten überragendes Meerespanorama und eine strafbar gute Raststation.
Für den Rückweg wurde die Zeit dann gefährlich knapp, allerdings stolperten unsere müden Latschen irgendwann über einen landestypischen Dorfbus. Diese fingerhutgroßen Busse rumpeln in unregelmäßigen Abständen durch die verstreuten Dörfer in Richtung der beiden Fähranlegestellen.
Es erstaunt mich immer wieder, aber neben Zigaretten, Alkohol und Eis am Stiel, gehören in Korea auch Linienbusse zu den (fast) immer und überall verfügbaren Dingen. Ziemlich praktisch, eigentlich.
Die Aalstraße – Chang-eo Geori
Direkt neben einem von Yeosus größeren Fischereihäfen befindet sich eine idyllische Siedlung mit einer markanten kulinarischen Spezialität: Shabu-Shabu (asiatisches Suppenfondue) mit Aal.
Die Touristenklassiker: Maritime Cable Car & Odong-do
Auch die Touristen-Hotspots standen diesmal auf dem Programm. Berichtet habe ich davon allerdings schon: hier nachlesen.
Tongyoung
Yeousu ist der Touristenhotspot, Tongyoung der Geheimtipp. Yeosu ist definitiv schöner, aber Tongyeong hat mehr Geschichte und mehr Inseln rundherum. Es hat auch kulinarisch eine ganz eigene Identität.

Schwimmend durch die Stadt
Leider begrüßte uns der Busbahnhof Tongyoung mit 1) einem seltsamen Pflicht-Gesundheitscheck – zu zweit ging’s in eine Kabine und dort wurde irgendetwas gemessen – und 2) Regenwetter. Der Regen wollte auch nie so richtig verschwinden. Die erste Nacht blieben wir ein gutes Stück außerhalb, in der – überraschend ansprechenden, mit Hotels, Motels und Lokalen vollgestopften – Gegend zwischen Busbahnhof und Küste. Ein Hotelzimmer mit Meerblick um ca. 40 Euro zu bekommen, war auch nicht schlecht. Richtig los ging’s erst an Tag 2 – mit anfangs noch mehr Regen. Koreanische Tempelhallen sind allerdings einer der besten Orte, um Regentropfen zu lauschen.
Auf die Berge: Mireuksan
Für einen Ausflug auf den Mireuksan war das Wetter am zweiten Tag schön genug und mit der Seilbahn ging alles ratzfatz.
Nochmal raus auf die Insel
Aus Zeit- und Wettergründen nahm ich am letzten Tag mit der sehr nahe gelegenen Insel Hansan-do vorlieb und besuchte einen Militärstützpunkt aus dem 16. Jahrhundert. Ein legendärer Marine-General hat dort während einer japanischen Invasion des sehr lange und erfolgreich die feindliche Flotte abwehren können.
Dort wurde ich auch einmal ermahnt, meine Maske doch zu tragen. Bei meinem Einwand, dass eh niemand rundherum sei – abgesehen vom Beschwerdeführer, der aber auch keine Maske trug -, wurde er schnell wieder kleinlaut.
Am Ende präsentierte sich Tongyeong nochmal mit klarem Sommerwetter:
Die Stadt selbst gibt nicht besonders viel her, allerdings hat der Hafen sehr viele Verbindungen auf sehenswerte Inseln und kulinarisch gehört sie zur Creme-de-la-Creme Koreas.
Kulinarisches
Auf meinem Instagram-Account habe ich diese Reise kulinarisch zusammengefasst:
Schön war’s. Auch mit Maske. Im ersten Hotel wurde Corona wegen das Frühstücksbüffet durch Reisrollen und Instantsuppe ersetzt. Soll sein – es war die einzige Veränderung.