Nach Südkorea auswandern

Mein Gastbeitrag für auslandskarriere.de

Der Gastbeitrag ist größtenteils eine Zusammenfassung bereits auf deutschinkorea.blog veröffentlichter Artikel, allerdings bespreche ich einige neue Dinge. Im Folgenden ein paar Auszüge aus „Auswandern: Leben und Arbeiten in Südkorea“ und der Link zum Originalartikel vom Juli 2018 auf auslandskarriere.de:

Jobs für Deutsch-Sprechende

Der Großteil der Deutschen, Österreicher und Schweizer ist als Entsandter eines Unternehmens aus der Heimat oder als Sprachlehrer in Korea tätig. Sie kommen entweder aus Abenteuerlust und beruflicher Perspektive oder der Liebe wegen. Nur wer sehr gut mit Sprache und Kultur zurecht kommt, kann einen weiteren Schritt setzen und zum Beispiel die Selbstständigkeit wagen. Ich kenne zwei Personen, bei denen das sehr gut funktioniert hat – einmal als Unternehmensberater, einmal als Life Coach.

Ähnlich wie Japan tendiert auch Korea aktuell etwas dazu sich abzuschotten. Anfang 2018 wurde eine Schulreform verabschiedet, die Englischunterricht erst ab der dritten Schulstufe vorsieht (anstatt ab dem Kindergarten). Das kostete hunderten muttersprachlichen Englischlehrern den Job. Die Einreise als Lehrer wird somit insgesamt schwerer, ist jedoch immer noch realistischer, als in Japan oder Taiwan. [… weiterlesen]

Koreanische Sprache & Gesellschaft

Korea ist eine Gesellschaft, in der man das Gesicht wahren muss. Das heißt beispielsweise, dass jemand auf eine in Englisch gestellte Frage nicht antwortet, weil er nichts (grammatikalisch) Falsches sagen will. Vereinzelt sieht man auch Verkäufer, die sich mehr oder weniger gekonnt vor ausländischen Kunden verbergen, um so eine Situation gar nicht heraufzubeschwören. Zumindest in Seoul ist das jedoch eher eine Ausnahme. Fakt ist aber: dieses Land ist nicht mit begnadeten Englischsprechern gesegnet. Das gilt insbesondere für Dienstleistungen von Trockenreinigung bis Gastgewerbe. Und ebenso gilt das – leider – auch für das Seoul Immigration Office. Für den (notwenigen) Besuch dort, sollte man sich eine Koreanisch sprechende Unterstützung mitnehmen.

Andererseits erkennen Koreaner schon an, wenn Ausländer ein paar Worte Koreanisch sprechen. Meine Schüler brechen manchmal in spontanen Applaus aus, wenn ich nur einen halben Satz auf Koreanisch sage (vielleicht wollen sie sich nur das Lachen verkneifen). Ein besonders schönes Erlebnis hatte ich wenige Wochen nach meiner Ankunft. Ich hatte erst drei oder vier Koreanischklassen besucht, aber konnte zumindest schon unfallfrei den Satz „Ein Stück, bitte“ hervorbringen. Als ich das beim Einkaufen zu einer Marktfrau sagte, war sie ganz aus dem Häuschen und richtete einen endlosen aber herzlichen Schwall Koreanisch in meine Richtung. Leider konnte ich den nur mit einem verwirrten Nicken beantorten.

Besonders schwer zu lernen ist Koreanisch nicht. Natürlich hat es seine Macken und Fallen, aber als agglutinierende Sprache ist es grammatikalisch eher logischer als das flektierende Deutsch. Ein großes Problem beim Vokabellernen ist allerdings, dass es kaum Referenzmöglichkeiten zu europäischen Sprachen gibt. Dass beispielsweise Milch jetzt Uju heißt, muss man einfach in seinen Schädel hineinhämmern. Auch die Satzstruktur ist für Deutschsprachige etwas ungewohnt: statt „Ich möchte ein Stück x bitte.“, heißt es nun „X ein Stück bitte möchte.“

Es ist immer schwierig, neben Vollzeitbeschäftigung und Hobbys auch noch eine Sprache von Grund auf zu lernen. Vielleicht ist es sogar unmöglich. Alle fließend Koreanisch sprechenden Ausländer, die ich hier getroffen habe, haben bereits während Schulzeit oder Studium,oder mit einem „Sprachurlaub“ eine gute Basis zum Weiterlernen geschaffen. Wenn man nur einmal pro Woche zu einem Kurs gehen kann (oder seltener) und in der Arbeit nur Englisch oder Deutsch spricht potenzieren sich die Probleme. Koreaner die man in Lokalen vielleicht trifft, wollen auch eher ihr Englisch trainieren, als minutenlang gebrochenes Koreanisch entschlüsseln. Einen Zwang, Koreanisch über Supermarkt und Restaurant-Vokabeln hinaus zu lernen, gibt es nicht wirklich. Auch wenn die Mühe von den Locals sicherlich anerkannt würde.

Alle Universitäten bieten Sprachkurse in unterschiedlicher Intensität (und Qualität) an, jedoch sind diese für Berufstätige zeitlich nicht zu schaffen. Einige Institutionen (bspw. die Global Center, die Sookmyung’s Women’s University, und das Gal Wol Community Center) bieten einmal pro Woche kostenlose Koreanischkurse an.

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Weitere im Artikel „Auswandern: Leben und Arbeiten in Südkorea“ besprochene Themen sind Visum, Wohnen, Gesundheit und Deutsch in Seoul. Nachzulesen auf auslandskarriere.de (direkter Link).

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